
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
ich bin Jürgen, 51Jahre jung und laufe seit ca 3.5 Jahren barfuß.
BARFUß war für mich als Kind kein Thema, da ich meine Füße gehasst habe. Es war auch in der Zeit des Erwachsen werdens, für mich immer ein Problem meine Füße zu zeigen. Erst in den letzten 6-7 Jahren wurde es besser. Jetzt ist für mich barfuß gehen oder auch laufen mein ein und alles. Ja wie kam es dazu?
Kurze Einleitung wie das Barfußgehen mein Leben verändert hat.
Die Probleme fingen bei der Arbeit an. Ich machte Fehler, die ich mir selbst nicht erklären konnte. Ich bin ein sehr routinierter Mitarbeiter, konnte meinem Chef aber nicht erklären, was mit mir los ist. Nach mehreren Gesprächen mit Ihm und vielen Fahrten zur Arbeit mit Bauchschmerzen, entschloss ich mich das es so nicht mehr weiter gehen kann. Mein nächster Weg führte mich zum Hausarzt, der mich sofort krankgeschrieben hat. Er vermutete eine mittelschwere Depression und Burnout.
Alles Schlechte hat auch was gutes, insofern man es annimmt.
Eine mittelschwere Depression /Burnout. Ok dachte ich. So richtig anfangen konnte ich damit nichts. Ich bin dann gleich, nach meinem Arztbesuch, in die Notaufnahme gefahren, in Begleitung meiner Schwester. Alleine hätte ich das nie geschafft. Und danach ging alles sehr schnell. Schon am 25.01.2017 wurde ich stationär eingewiesen.
Der Schlüssel zum späteren Erfolg
Während meines Klinikaufenthaltes gab es verschiedene Therapien. Eine davon war das Barfußgehen über verschiedene Untergründe. Das war für mich ein „aha“ Erlebnis, das ich mitgenommen habe. Wieder Zuhause musste ich ein neuen Weg finden, um nicht wieder in alte Muster zurück zu fallen. Aufgrund dem Erlebnis in der Klinik, hab ich mich im Internet über das Barfußgehen schlau gemacht. Dies war der Startschuss in ein neues Leben. Ich würde sagen, dass ich über mich hinaus gewachsen bin und meinen Radius stetig erweitert habe. Das heißt, einkaufen gehen, Arzt- und Friseurbesuche, Auto fahren usw. wurden barfuß erledigt. Schuhe trage ich nur noch während der Arbeit.
Es hört sich so leicht, aber das ist es nicht. Als Barfußgeher entsprichst du nicht der Gesellschaftsnorm. Du bist anders als 99% der Menschen in deiner Stadt und das passt vielen nicht. Es sind böse Blicke, Kopf weg drehen, Augen verdrehen, Getuschel, blöde Kommentare (eklig, intelligent ?), usw. die man ertragen muss. Das war am Anfang schon eine harte Nuss für mich, weil ich immer mit meinem Hund unterwegs bin. Mit meinem Hund fühle ich mich einfach sicherer. So richtig böse angegangen worden bin ich nie. Oft werde ich gefragt, ob es mir nicht zu kalt sei, oder ich keine Angst hätte mich zu verletzen. Dies konnte ich immer verneinen, da die Füße in Bewegung warm bleiben.( Selbst im Winter habe ich keine Schuhe an) Mein Selbstvertrauen ist so gewachsen, dass selbst die dümmsten Kommentare mir nichts mehr anhaben können.
Mein Auftreten allgemein hat sich ins Positive verändert. Ich habe mich nach der Therapie nochmal selbst therapiert. Darüber bin ich sehr glücklich und auch sehr stolz. Wie war das mit der Selbsttherapie? Ganz einfach. Die Vorteile beim Barfußgehen sind: Entspannung , Erdung, Stärkung des Immunsystems, Entschleunigung, Achtsamkeit, Meditation und Stress wird abgebaut. Das ist Balsam für meine Psyche und meine Seele.
Im Leben muss man seine Komfortzone/ Hamsterrad verlassen, um was zu verändern!
Vielleicht konnte ich den ein oder anderen mitnehmen auf meiner Reise. Schreibt mir eure Erlebnisse, ich würde mich sehr freuen.
Wie gesagt:
Barfuß gehen verändert dein Leben Jürgen Hirsch
Mein nächster Blog. Wie ist es mir in den 3 Jahren beim Barfussgehen ergangen? Wie geht es mir heute?

Hey Jürgen, ein wirklich toller Bericht!
Ich selbst laufe auch seit vielen Jahren immer wieder und so oft es geht barfuß. In Berlin ziehe ich ganz oft meine Vibrams Barfußschuhe an.
Das schönste Erlebnis hatte ich, als ich 4,5 Jahre als Mönch im Kloster in Thailand lebte. Dort liefen wir 90% des Tages barfuß. Und in der Zeit als Wandermönch war es sogar eine Regel, dass man nur barfuß laufen durfte.
Ich legte so in 6 Monaten eine Strecke von 680 Kilometer zurück.
Der Weg war Meditation!
Danke für deinen Blog. Ich folge dir sehr gerne und bin gespannt auf deine nächsten Berichte und Beiträge.
Gruß Stephan aus Berlin
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Danke dir für die netten Worte, mit dem Mönch in Thailand hört sich spannend an schreib mal was darüber.
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